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Sonntag, 10. Mai 2009

Wir waren drin!

Es muss gegen halb zwei an diesem herrlichen Sonnentag gewesen sein, als wir folgendes im Protokoll vermerken konnten: Die Zwei in Shanghai haben es fast 18 Monate nach ihrer Ankunft in einer der schnellsten Metropolen der Welt doch tatsächlich geschafft, den wohl kaum mehr als 15 Meter vom hemischen Wohnzimmer entfernt gelegenen Pool zu besuchen. Wir waren wirklich drin! Wer hatte damit noch gerechnet?

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Die Anlage ist von unten fast noch schöner als von oben, das Wasser im Becken riecht besser als das aus der Leitung, und die Temperaturen von Luft und Wasser sind zumindest Mitte Mai noch so annehmbar, dass man es gut und gerne einige Stunden dort aushalten kann.

Wenige Meter vor uns - natürlich haben wir hier keinen kilometerlangen einsamen Sandstreifen - tummelte sich übrigens eine Gruppe (französischer?) Sonnenhungriger, die nach und nach mehrere Flaschen Weizenbier deutschen Ursprungs aus dem Rucksack zauberte. Unzweifelhafter Höhepunkt war allerdings der Anstich eines 5 Liter-Fässchens Paulaner. Kein Scherz!

Freitag, 8. Mai 2009

Shanghai ist nicht Malibu

Wenn man die Betriebsamkeit am Pool unter unserem Fenster als Maßstab nimmt, hat der Sommer in Shanghai definitiv begonnen. Seit ein paar Tagen tummeln sich dort und auf den benachbarten Liegestühlen die Schönen und Reichen unserer Wohnanlage. Dazwischen vereinzelt Engländer oder Australier in gutem Ernährungszustand, denen die Sonne innerhalb weniger Stunden bereits einen roten Anstrich auf die ansonsten blasse Plauze gezaubert hat.

Mein Lieblingsakteur in diesem Spiel ist der Bademeister: Von früh bis spät sitzt er mit stoischer Ruhe auf seinem weißen Plastikstuhl am Beckenrand, die suchenden Adleraugen cool unter einer dunklen Sonnenbrille verborgen. Wenn da nicht der dunkelblaue Jogginganzug wäre, der den farblosen, schmächtigen Lebensretter trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad kleidet. Malibu ist weit.

Dass in dem flachen Gewässer jemand ernsthaft in Gefahr gerät, ist unwahrscheinlich. Haie sind extrem selten. Eher fällt dem Schwimmmeister die große weiße Uhr auf den Kopf, die er jeden Morgen zur Untermauerung seiner Autorität an der Palme hinter sich anbringt. Ob er überhaupt schon mal im Wasser war?

Mittwoch, 6. Mai 2009

Abends im 100. Stock

Nachdem wir es bislang ja nur in die Bar im 91. Stock des Shanghai World Financial Centers geschafft hatten, haben wir unsere müden Glieder heute Abend auf die offizielle Aussichtsplattform im 100. Stock bewegt. Wow! Man muss sagen, dass die Aussicht von dort oben noch einmal ganz speziell ist, vor allem weil der gläserne Gang oberhalb der Aussparung als Aussichtspunkt angelegt ist und tolle Blicke über die ganze Stadt ermöglicht.

Neben den endlosen Häuserzeilen bis zum Horizont faszinieren in der Abenddämmerung die alten Bauwerke der Bundpromenade, der farbenfroh glitzernde Oriental Pearl Tower und natürlich die Spitze des Jin Mao-Towers gegenüber.

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Dienstag, 5. Mai 2009

Vier Gänseeier und ein Rätsel

Vier Gänseeier hat uns unser Fahrer heute Morgen geschenkt. Zu unserer großen Überraschung hatte er zur gleichen Zeit sogar die englische Bezeichnung "goose egg" parat, während mir das chinesische Wort für "Ei" ums Verplatzen nicht einfallen wollte.

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Die Gänseeier sind wohl ein traditionelles Geschenk zu einem chinesischen Feiertag, der heute begangen wird. So hatte ich unseren Wagenlenker zumindest verstanden, und da man in China die "Doppel-Fünf" (d.h. fünfter Tag im fünften Monat), "Doppel-Sieben" und "Doppel-Neun" besonders feiert, schien mir das auch erstmal eine passable Erklärung. Allerdings werden diese traditionellen Feiertage nach dem chinesischen (Mond-)Kalender berechnet, so dass der fünfte Tag des fünften Monats niemals der 5. Mai des westlichen Kalenders sein kann. (In 2009 ist der fünfte Tag des fünften chinesischen Monats beispielsweise der 28. Mai.)

Die Verwirrung ist also mal wieder komplett! Entweder hat unser cleverer Fahrer den chinesischen Feiertag kurzerhand mit dem westlichen Kalender verwoben und uns ein frühes Doppel-Fünf-Fest bereitet, oder es gibt einen ganz anderen Grund für das Gänseeier-Präsent. Mal schauen, ob ich dazu noch etwas rausfinden kann.

Sonntag, 3. Mai 2009

Wenn der Herr der Brillen den Durchblick verliert

Da musste selbst der Inhaber kurz lachen: Als wir heute auf Shanghais großem Brillenmarkt in einem Laden mit mehreren tausend Brillen auf der Jagd nach neuen Sehhilfen waren, war stollines Brille, die sie wenige Minuten zuvor mit Reparaturwunsch beim Chef persönlich abgegeben hatte, plötzlich in dem Chaos in, auf und vor den unzähligen Vitrinen verschwunden. Einfach weg.

Wenn man beim Optiker nur eine mehr oder weniger passende Brille für die eigene Nase sucht, ist das ja schon ein kleines Abenteuer. Aber eine bestimmte Brille zwischen tausenden aktuellen Nasenfahrrädern auszumachen, ist wirklich ein Kunststück! War sie von einer der zahlreichen ahnungslosen Mitarbeiterinnen eventuell bereits in den zweiten, größeren Ausstellungsraum einige Stockwerke höher befördert worden? Schlummerte sie möglicherweise unbemerkt in einem der zahlreichen akkurat gefüllten Brillengestelle an den Wänden? Vielleicht war sie inzwischen ja auch schon wieder verkauft worden?

Die Aufgabe glich ein bisschen der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wir hofften deshalb eher auf das Erinnerungsvermögen des umtriebigen Ladeninhabers als auf unsere eigenen Recherchen. Zumal stolline, die ihre eigene Brille wohl am besten hätte wiedererkennen können, mangels Sehhilfe für die Suchaktion natürlich auch nur eingeschränkt zu gebrauchen war.

Gott sei Dank tauchte das vertraute Monokel eine halbe Stunde später dann ebenso unbemerkt wieder auf, wie es zuvor verschwunden war, und wurde innerhalb von Sekunden erfolgreich gerichtet. Lustig, dass ausgerechnet der Herr über abertausende Brillen für einige Minuten den Durchblick verloren hatte.

Samstag, 2. Mai 2009

Nanjing und die vielen Menschen

Dass wir über die freien Tage nicht die einzigen Menschen in Nanjing sein würden, hatte sich ja beim versuchten Fahrkartenkauf bereits angedeutet. Nanjings Sehenswürdigkeiten scheinen Besucher aus der ganzen Provinz anzuziehen. Wenn man westliche Maßstäbe anlegt, waren die Parks hoffnungslos überlaufen, und selbst leidgeprüfte Chinesen dürften es dort als einigermaßen voll empfunden haben.

Ersten Kontakt mit den Massen hatten wir bereits auf der Autobahn von Shanghai nach Nanjing. Stau nicht nur vor den Mautstationen, außerdem viele, größtenteils harmlose Unfälle. Vier Stunden brauchten wir so für die 300 Kilometer lange Strecke. (Kurz vor dem Ziel spuckte mir dann noch unser Santana kaltes Wasser auf meine im Fußraum unter dem Handschuhfach geparkten Füße. Warum auch immer.)

Nach dem Einchecken im Hotel und indischem Mittagessen besuchten wir den Xuánwǔhú-See. Auch hier waren wir alles andere als alleine: Auf den engen Wegen schoben sich unzählige chinesische Familien und Pärchen durch die großzügig angelegte Landschaft. Hektisch hupende Motorroller und Kleinbusse trainierten zwischendurch immer wieder Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen der friedfertigen Besucher. Absoluter Verkaufsschlager am Wegesrand waren Hängematten, die unmittelbar nach dem Kauf an Bäumen installiert werden konnten.

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Unser Weg führte uns zu den Purpurbergen, an Tagen mit geringerem Besucheraufkommen kann man dieses Gebiet vielleicht auch als Naherholungsgebiet bezeichnen. Interessant war die halbstündige Fahrt in den Sitzen einer alten Seilbahn zum rund 450 Meter hohen Gipfel. Schätzungen zufolge dürften wir aus etwa jeder dritten uns entgegen kommenden Gondel mehr oder weniger auffällig fotografiert worden sein. Als Ausländer ist man in Teilen Nanjings (möglicherweise vor allem für weniger weltmännische Besucher der Stadt) eben noch eine kleine Attraktion! Angesichts soviel ungewohnter Aufmerksamkeit lächelt man am besten freundlich und erwidert aufgeregtes Winken geduldig.

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Den Gipfelaufenthalt gestalteten wir dafür kurz: Der trübe Himmel ließ ohnehin keine weiten Blicke zu, außerdem sah es nach Regen aus. Zur gleichen Zeit näherte sich auch der zweite Teil unserer Reisegruppe der Stadt, so dass wir den Abend beim chinesischen Dinner und anschließendem Bier auf einer Dachterrasse in Nanjings Szeneviertel "1912" gemeinsam ausklingen lassen konnten.

Samstagmorgen begrüßte uns mit kräftigen Regenschauern. Wir gestalteten unser Frühstück den Umständen entsprechend ausführlich und verfeinerten unseren Tagesplan beim Warten in der Hotellobby. Als die Tropfen kleiner wurden, machten wir uns zunächst auf den Weg zum alten Trommelturm und besuchten anschließend das ehemalige Wohnhaus von John Rabe, dem dort heute mit einer kleinen, aber liebevoll gemachten Ausstellung gedacht wird. Mit uns waren einige chinesische Besucher dort. Die Geschichte des "guten Deutschen" scheint dort auf großes Interesse zu stoßen.

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Noch ein Stück weiter zurück auf der Zeitleiste brachte uns der Besuch des Mausoleums von Sun Yatsen, dem ersten Präsidenten der Republik China nach dem Ende der Kaiser-Dynastien Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf einigen hundert Treppenstufen suchten neben uns hunderte Chinesen den Weg nach oben, wo der angesehene Staatsmann seine letzte Ruhe gefunden hat. Unterhalb des Mausoleums befinden sich noch sehenswerte Tempel und eine hübsche Pagode, für die wir allerdings nur wenig Zeit übrig hatten.

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Der Rückweg zum Hotel war mühsam, weil die am Berg wartenden Taxifahrer für die Beförderung in die Stadt einen überhöhten Tarif forderten. Leider kommt so etwas auch in China vor, gerade wenn die Nachfrage so außerordentlich groß ist wie heute und die Alternativen fehlen. Letztendlich brachte uns stollines Unnachgiebigkeit in den Wagen eines Fahrers, dessen Taxameter angeblich gerade Feierabend machte. Die auf Chinesisch ausgesprochenen Flüche des Wagenlenkers überstiegen unseren bescheidenen Wortschatz.

Verglichen mit Shanghai, das ja auch schon über viele Parks verfügt, ist Nanjing eine sehr grüne Stadt. Der kleine Teil, den wir in knapp zwei Tagen erkunden konnten, hat uns gut gefallen. (Und es soll ja sogar noch ein Paulaner dort geben!) Merkbar erholsamer sollte der Besuch der Stadt außerhalb von Feiertagen sein. Wir haben für heute jedenfalls erstmal genug Menschen gesehen.

Donnerstag, 30. April 2009

Zum 1. Mai nach Nanjing

Der 1. Mai scheint in China die Massen zu mobilisieren. Obwohl es zu diesem Anlass nicht mehr wie früher eine ganze Woche frei gibt, sondern nur noch einen Tag, haben viele Chinesen Ausflugspläne geschmiedet. Einige Firmen gaben ihren Mitarbeitern sogar heute Nachmittag schon frei, damit diese die sich ankündigende Völkerwanderung umgehen können. Feiertage in China bedeuten immer irgendwie Ausnahmezustand.

Samt Besuch und Freunden wollen wir den Mai-Feiertag und den anschließenden Samstag in Nanjing verbringen. Nanjing liegt rund 300 Kilometer nordwestlich von Shanghai und hat eine abwechslungsreiche Geschichte. Zeitweise war die Stadt chinesische Hauptstadt (nan = Süden/südlich; jing = Hauptstadt). Anlässlich der Vorstellung des Films über den deutschen John Rabe, der 1937 während des Massakers von Nanjing tausende Chinesen vor dem Tod rettete, wurde die Stadt in den letzten Wochen auch in den deutschen Medien gelegentlich genannt.

Eigentlich wollten wir die Reise nach Nanjing mit dem Zug antreten, aber schon vor einigen Tagen gab es keine Fahrkarten mehr. Alle Züge ausverkauft! Also treten wir die Anreise mit dem Auto an. Vermutlich werden wir in Nanjing nicht alleine sein.

Mittwoch, 29. April 2009

Hessisch für Chinesen, Lektion 1

Wenn der Exil-Hesse von seinem Chinesisch-Lehrer im Chat mit der traditionellen Grußformel "Gude!" begrüßt wird, scheint ein Teil des missionarischen Auftrags erfüllt! Wer lernt hier eigentlich von wem?

Habe dann jedenfalls gleich ergänzt, dass man diesen Gruß besser nur unter Freunden verwenden sollte, und nur in der Frankfurter Gegend, und dass Nicht-Hessen das womöglich gar nicht verstehen würden. Man muss ja schon ein bisschen aufpassen, welchen Blödsinn man seinem wissbegierigen Tutor mit auf den Weg gibt.

Noch bevor er anfing, aus Lehrbüchern (vergleichsweise langweilige) deutsche Phrasen zu lernen, hatte er bei uns schon praktische deutsche Alltagsbegriffe aufgeschnappt. Glaube, das erste Wort war "Streber", eine Auszeichnung die wir uns in den Chinesisch-Stunden gegenseitig verleihen, wenn dann doch mal einer was weiß. Hoffe, er weiß den Einsatz dieses Ausdrucks in seiner Rolle als Lehrer richtig zu dosieren!

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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