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Ereignisse & Feste

Donnerstag, 7. Februar 2008

Von Superstars und Hühnerfüßen

Die ganze Nacht über waren Böller zu hören. Selbst zur Frühstückszeit beschäftigten sich einige Chinesen im Umkreis unseres Hotels mit lautstarkem Feuerwerk. Deshalb war an langen tiefen Schlaf heute nicht zu denken.

Am späten Vormittag trafen wir unseren Chinesisch-Lehrer, um unter seiner Anleitung einen weitläufigen buddhistischen Park in der Nachbarschaft unseres Hotels zu erkunden, in dem auch viele chinesische Filme gedreht werden. (Mein erster Einfall "Ah, Jackie Chan?!" aber "Probably not".) Die typische Landschaft, die großzügige Anlage und viele historische Hütten und Tempel ziehen jeden Tag die Massen an. Doch gerade am ersten Tag des neuen Jahres ist der Andrang immer überdurchschnittlich, denn zu Beginn wollen die Gläubigen die Götter gnädig stimmen. Besondere Betriebsamkeit herrschte bei den Gottheiten für Reichtum und Wohlstand. Daneben gab es einige Attraktionen für Familien, Spielplätze und Buden mit regionalen Spezialitäten.

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Uns beeindruckten vor allem die gigantischen Symbole und Statuen, die sehr kunstvoll in die felsige Landschaft eingearbeitet waren: Riesige chinesische Schriftzeichen, z. B. für Langlebigkeit, mehrere Meter hohe Figuren aus Stein und die gigantische liegende Buddhagestalt in einer eigens angelegten und üppig ausgeschmückten Felshalle.

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Für viele Chinesen waren wir Zwei sicherlich die größte Attraktion heute. Ausländer sind in dieser Gegend sehr selten, und unser Lehrer versicherte uns, dass wir für etliche Einheimische sicherlich die ersten "Westler" sein würden, die sie außerhalb des Fernsehens erlebten. Dementsprechend wurden wir von vielen sehr interessiert betrachtet, teilweise mit einem Lächeln, teilweise etwas überrascht und distanziert. Als wir an einem kleinen Mädchen vorbeigingen, zog es mehrfach aufgeregt am Arm seiner Mutter und rief "Mā ma, mā ma, wài guó rén!", "Mama, Mama, fremde Leute!". Andere Eltern schickten ihre Kinder zu uns, um uns – auf Englisch, das viele Kinder schon im Kindergarten lernen – zu begrüßen und sie mit uns fotografieren zu lassen. Wir waren echt die Stars hier! (Kein Wunder, dass einige Wege auch an das Dschungelcamp erinnerten... ;-))

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Den späten Nachmittag verbrachten wir wieder im Hause der Familie unseres Lehrers. Bei abermals sehr geringen Temperaturen aßen wir Nüsse (Erdnüsse gelten zum Jahreswechsel als "happy nuts") und tranken Tee. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir in der Küche, um der Frau des Hauses bei der Zubereitung der Gerichte zuzuschauen. Gekocht wurde für rund zwanzig Leute (wobei man in China stets deutlich mehr kocht, als gegessen werden kann - und letztlich immer mehr Leute mitessen, als ursprünglich gedacht) und die Auswahl war erneut sehr beeindruckend.

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Es kam nichts auf den Tisch, was wir nicht schon mal gesehen hatten, insofern waren wir erstmal erleichtert. Auf der anderen Seite hätte uns Angesichts der vielen fremden Eindrücke und der Schildkröte vom Vortag ohnehin vermutlich nichts mehr überraschen können. Als uns die Neugierde übermannte, haben wir heute Abend sogar *schluck* Hühnerfüße (unten im rechten Bild) probiert! Weiß der Geier, was uns da geritten hat. Der Geschmack war nicht so übel, aber sie bestehen eben doch vor allem aus Knorpel und Krallen. Insofern würde ich auch zukünftig eine schöne Gref Völsing's immer vorziehen.

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Bis uns ein Fahrer gegen halb neun abholte, wurde der Abend wieder mit geselligem Würfelspiel verbracht. Meine Frau hatte das Würfelglück einmal mehr auf ihrer Seite und dürfte mit dem heutigen Abend nun auch die Ersparnisse einiger Dorfbewohner übernommen haben. Es war unglaublich, und wir hatten große Mühe, zumindest einen Teil des Geldes in den Folgerunden wieder unter's Volk zu bringen. Ich glaube nicht, dass sie uns noch mal zum Spielen einladen werden. ;-)

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Inzwischen sind wir zurück im Hotel. Die Füße sind auch wieder aufgetaut. Draußen ist es ruhig, so dass wir einer geruhsamen Nacht entgegenblicken können. :-)

Mittwoch, 6. Februar 2008

Ratte im Kalender, Hund auf dem Tisch

Kaum haben wir Fastnacht hinter uns gebracht, steht schon das nächste Großereignis an: Das Chinesische Neujahrsfest. Auch wenn es uns vorkommt, als hätten wir vor rund einem Monat erst ein neues Jahr begonnen, ist heute, am 6. Februar, der letzte Tag des alten Jahres. Mit dem siebten beginnt dann das Jahr im Zeichen der Ratte.

„Chinese New Year“ ist DAS Fest schlechthin in China, vergleichbar mit Weihnachten in der westlichen Welt. Viele Millionen Menschen machen sich dazu auf den Weg in ihre Heimat zu ihren Familien. Für viele Wanderarbeiter ist es das einzige Mal im Jahr, das sie Eltern, Kinder oder Ehepartner treffen. Deshalb wird natürlich üppig und über mehrere Tage gefeiert.

Freundlicherweise hat uns unser Chinesisch-Lehrer eingeladen, das Neujahrsfest mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Deshalb haben wir uns heute Morgen mit unserem Fahrer auf den Weg in das rund 300 km von Shanghai entfernte Xin Chang aufgemacht. Mit dabei hatten wir einige Geschenke für die Familie und die Verwandten und eine Portion Spannung, worauf wir uns da wohl eingelassen haben könnten.

Gegen Mittag erreichten wir Xin Chang, wo uns unser Lehrer (chin. "lǎo shī") empfing. Er wohnt in einem kleinen Dorf außerhalb der Stadt, so dass wir die Fahrt noch eine Weile gemeinsam fortsetzten. Schließlich erreichten wir das Haus, in dem die Familie in recht einfachen Verhältnissen wohnt. Die Innenwände sind weitestgehend nackt, bestenfalls bemalt, und es gibt keine Heizung. Deshalb behielten wir unsere Jacken an, die anderen Familienangehörigen trugen auch dicke Winterjacken.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab es für unsere Fahrer und uns ein leckeres Mittagessen. Alles recht zivil, so dass sich unsere ersten Befürchtungen, was das Essen anging, zunächst verflüchtigten. Großzügig würde heißer gelber Wein ausgeschenkt. Nicht nur bei der Mittagsmahlzeit beeindruckte uns die Gastfreundschaft unserer Gastgeber. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen.

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Die Tage rund um das Neujahrsfest verbringen die chinesischen Familien sehr viel Zeit zusammen. Es wird erzählt, ferngesehen, gespielt. Die beiden ersten Optionen fielen aus, denn unser „Hoch-Chinesisch“ ist zu schlecht und die Familie spricht noch dazu Dialekt. Also wurden wir kurzerhand in die Regeln des traditionellen Mah-Jongg-Spiels eingeführt. (Das funktioniert so ähnlich wie Rummi, weshalb die Tochter aus dem Hause Hack einen nicht zu unterschätzenden Vorteil mitbrachte. ;-)) Danach wurden viele Runden gespielt, wobei wir jeweils einen Assistenten an unserer Seite hatten. Bemerkenswert der vollelektronische Mah-Jongg-Tisch in der Mitte des kargen Raumes, der auf Knopfdruck Steine verschlucken konnte, mischte und anschließend portionsweise wieder an die Oberfläche beförderte!

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Nach dem Spiel gab es im Haus des Onkels ein großes Abendessen. Wie üblich wurden unzählige Gerichte aufgefahren und in der Mitte des runden Tisches auf einem drehbaren Untersatz positioniert. Da waren dann auch Dinge dabei, die bei der Bauernschänke in der Unterortstraße nicht unbedingt auf die Tageskarte kommen würden: Es gab Hund, es gab Schildkröte, es gab Schlange. Die ersten beiden haben wir probiert, die Schlange ging nicht, keine Chance. Ansonsten konzentrierten wir uns auf vertraute Zutaten, was bei der großen Auswahl nicht schwer fiel.

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Es ist Tradition, dass jedes Mitglied der Gastgeberfamilie jedem Gast einmal Wein nachschenkt. Insofern kamen wir auch heute bei den Getränken nicht zu kurz. Quasi als Dessert spielte der Sohn des Hauses einige kurze Lieder auf einer seltsamen Trompete und einer Flöte, wobei wir uns in Anbetracht des allseits hoffnungsvoll erwarteten Rattenjahres die Geschichte vom Hammelner Rattenfänger gerade noch verkneifen konnten. Bianka präsentierte anschließend einen selbstgebackenen Marmorkuchen, der auf großes Interesse stieß. (Von der Schildkröte war nach dem Essen mehr übrig als vom Kuchen…)

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Im Anschluss wurde eine neue Spielerunde eingeläutet, wobei nun ein kurzweiliges Würfelspiel um etwas Geld an der Reihe war. Unglücklicherweise war das Glück auf Biankas Seite, und meine Frau dürfte an diesem Abend einige Rentner um einen nicht unerheblichen Teil ihrer Monatsrente gebracht haben. Es war aber wirklich nichts zu machen, die Würfel vielen einfach für sie. Interessanterweise stießen aus der Nachbarschaft immer mal wieder Mitspieler für einige Runden zu uns und verschwanden ebenso unauffällig wieder. Gegen halb acht endete das Spiel und wir verabschiedeten uns für diesen Tag.

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Inzwischen sind wir in unserem Hotel in der Stadt. Wir sind froh, dass wir uns für die Hotelübernachtung entschieden haben. Nicht nur, dass wir ganz schön durchgefroren waren und furchtbar nach dem Rauch des provisorischen Kohlenfeuers riechen, sondern einfach die Tatsache, dass dieser Tag so voller China-Erfahrungen war, dass wir uns einfach für ein paar Stunden zurückziehen müssen. Es ist bemerkenswert wie „anders“ das Leben sein kann.

Während wir unsere Klimaanlage auf Kurs bringen und es uns schön warm machen, wird draußen tausendfach wild mit Feuerwerk experimentiert, es blitzt und knallt. Das ist schon seit Stunden so, und wird wohl auch noch viele Stunden so weiter gehen. Wir bleiben noch bis Freitag oder Samstag hier vor Ort und werden sicherlich noch einiges erleben. In diesem Sinne: Frohes Neues! :-)

"Fat Tuesday" im Hofbräuhaus

Wie angekündigt verbrachten wir den gestrigen Abend im Hofbräuhaus Shanghai zum "Fat Tuesday". Diesmal waren wir was Verkleidung anging, etwas besser ausgerüstet und konnten uns mit unseren neuen Super-Krawatten und Schminke zumindest etwas in Schale werfen. Die ersten überraschten Blicke kassierten wir dann auch bereits in der Lobby unseres Wohnblocks. :-)

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Zumindest Biankas Kostüm sorgte auch im weiteren Verlauf des Abends für viel Gesprächsstoff, meins eher für Mitleid. Die anderen Gäste waren gar nicht bis umfassend kostümiert, so dass wir uns im oberen Mittelfeld der gefühlten Kostümskala wiederfinden konnten. (Den Hauptpreis für das beste Kostüm gewann eine Chinesin, die in einem roten Funkenmariechenkostüm auftrat, und auch sonst offensichtlich viel Spaß an Fastnacht hatte. Allerdings musste sie später dem reichlich fließenden Gerstensaft Tribut zollen und baute rapide ab.)

Es gab ein leckeres Buffet mit allerhand deutschen Spezialitäten, auf das nicht nur wir uns stürzten. Von der Brezel, über den Krautsalat mit Speck bis zum Leberkäs' war alles da. Sogar süßen Senf gab es! Dazu spielte wieder die bayerische Zwei-Mann-Kapelle, die wir bereits nach der Kohlfahrt kennen gelernt hatten.

Im Gegensatz zu einigen Anwesenden war der Saal nicht ganz voll. Schade, denn dann wäre die Stimmung vielleicht noch besser gewesen. Aber für einen netten Abend mit lustigen Gesprächen und ein bisschen Tanz hat es allemal gereicht.

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Viel Spaß hatten vor allem auch die Kellner, von denen sich viele total authentisch als Chinesen verkleidet hatten. ;-) Die haben jede Menge Fotos von den kostümierten Gästen gemacht. (Glaubt ja sonst zu Hause kein Mensch.) Bestimmt sind wir auch auf dem einen oder anderen!

Unser Fazit: Ein unterhaltsamer Abend, auch wenn die ganz große Überraschung ausblieb. Köln und Mainz müssen die Konkurrenz aus Shanghai (noch) nicht fürchten, die Globalisierung stößt hier an ihre Grenzen. Wenn "et Trömmelche jeht", ist man einfach besser in Deutschland.

Montag, 4. Februar 2008

Fastnacht light

Leider, leider war unsere Internetverbindung heute Abend zu unbeständig, als dass wir via Web-Radio den Fastnachtsumzug in Mainz hätten verfolgen können. So bestand unser Rosenmontag heute Abend aus einer kleinen Flasche "Beck's Green Lemon" (Rarität aus dem City-Shop für umgerechnet 1,60 Euro) und einer bunten Tüte "Haribo Tropifrutti". Fastnacht light.

Morgen Abend geht's ins Hofbräuhaus Shanghai zum "Fat Tuesday". Vielleicht können wir da noch ein bisschen nachholen.

Sonntag, 3. Februar 2008

Shanghai, helau!

Fastnacht ohne Fastnacht ist für uns Exil-Narren wirklich schwierig. Wir vermissen das bunte Treiben und stecken mit unseren Gedanken oft in Fastnachtssitzungen und -umzügen. Gott sei Dank hat Bianka das Survival-Set von den DiDos bekommen. Die Luftschlangen leisten gute Dienste, und damit das Konfetti länger hält, gehen wir sparsam damit um. Außerdem spielt die Stereo-Anlage die einschlägigen Hits aus Köln und Mainz. Wir machen das Beste draus.

Weil sich andere Deutsche hier in ähnlich misslicher Lage befinden, gibt es Bemühungen, ein bisschen Fastnacht nach Shanghai zu holen. So waren wir gestern Abend in "Papa's Bierstube", einer deutschen Kneipe in Shanghai. Mit dem, was wir hier so haben, hatten wir uns zuvor ein wenig verkleidet. Improvisation ist alles.

In Papa's Bierstube gab es nicht nur leckeres Essen (Wir hatten Bratwürste mit Rotkraut und Kartoffelbrei sowie Zigeunerschnitzel mit Bratkartoffel. Klasse, oder?), sondern auch jede Menge Gleichgesinnte. Statt "Nǐ hǎo" hieß es "Helau" und "Alaaf" an diesem Abend, und auch manche Polonaise zog inbrünstig singend durch die Räumlichkeiten.

Zufälligerweise hatten wir drei Hessen als Tischnachbarn, aus Marburg und - so klein ist die Welt - aus Herbstein. Wir waren also in bester Gesellschaft und hatten viel Spaß den Abend. Wie sich das für echte Karnevalisten gehört, sind wir lange nach Mitternacht als Letzte aus der Kneipe. Die chinesischen Kellner spielten schon Billard... (Unser armer Fahrer.) Es war wirklich lustig, Bier und Jägermeister schmecken zur Fastnacht eben auch in Asien. Und wenn die Kneipe dann noch von einer Wiesbadenerin geführt wird... (Sie hat leider keine Lizenz, Ebbelwoi auszuschenken.)

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Inzwischen hat sich das Wetter hier gebessert: Es ist noch kalt draußen, aber die Sonne lacht. Hoffentlich ist es heute Nachmittag bei den Umzügen in Frankfurt und Flörsheim mindestens genauso gut! :-)

Ach ja: In diesen Tagen denken wir manchmal, dass die Deutschen statt dem Transrapid besser einen anderen Zug nach China exportiert hätten: Den Fastnachtsumzug. Helau!

Freitag, 1. Februar 2008

Ufftata, ufftata, tätärätärätätääää...

Bisher habe ich ganz versäumt, Euch von den tollen DiDo-Geschenken zu erzählen. (Allen die sich unter "DiDos" immer noch nichts vorstellen können, sei gesagt, dass die DiDos die beste Tanzgruppe der Welt sind. Ihr könnt Euch gerne hier davon überzeugen.

Meine besten DiDos der Welt jedenfalls haben mir für den Shanghaiaufenthalt einen Jahreskalender geschenkt. Jeden Monat darf ich ein neues Päckchen aufmachen. Wie spannend...

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Mahädels, ihr kennt mich echt gut und habt es mal wieder absolut getroffen. Kurz vor dem "ich buch jetzt einen Flieger und komme mit Euch Fasching feiern", hab ich dann doch erst mal wehmütig Euer Februar-Päckchen aufgemacht und mich riiiiiiieeeeeesig gefreut. Seht selbst, eine Faschingskiste nur für mich!!! Flo dröhnen schon die Ohren und was die Nachbarn sagen ist auch egal!

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Narhalla und Abmarsch

H E L A U ! ! !

Montag, 28. Januar 2008

Kohlfahrt Shanghai 2008 - Survivor! :-)

Nachdem wir ein kleines administratives Problem mit unserem Blog gelöst haben, können wir nun den versprochenen und mit Sicherheit allerorts mit Hochspannung erwarteten Bericht über unsere erste Kohlfahrt in die Runde geben. (Es waren wirklich Probleme mit unserem Blog, die uns vom Schreiben abhielten, nicht der ungezügelte Konsum von Kohl oder alkoholhaltigen Getränken. :-))

Los ging es jedenfalls am Samstag gegen Mittag. Wir waren gut überrascht, als wir rund hundert Deutsche in der Vorhalle eines Bürogebäudes trafen, das an diesem Morgen als Ausgangspunkt fungieren sollte. Dort wurde jedem Teilnehmer die Ausrüstung ausgehändigt: Ein "Deutschland"-Schlüsselband, ein Trinkgefäß mit Kordel zur Befestigung um den Hals und ein Taschenschirm mit "Kohlfahrt Shanghai"-Aufdruck. Letzterer erwies sich als unverzichtbar praktisch, denn es schneite dicke weiße Flocken vom Himmel, und das sollte sich auch bis in den Abend hinein nicht ändern. Erfahrene Kohlfahrer werteten dies als gutes Zeichen, denn echte Kohlfahrten gehörten nun mal in ein winterliches Umfeld.

Vor Ort hatte man dann Gelegenheit, sich mit den anderen Kohlfahrern bekannt zu machen. Am besten gelang das beim Zuprosten mit dem vorhandenen Berentzen, der bereits die Runde machte und die herausragende Bedeutung des kleinen Schnapsglases, das spätestens jetzt jeder um den Hals trug, unterstrich. Auch die ersten Dosen "Tsingtao" wurden geöffnet. Zu unserer Erleichterung waren neben uns noch weitere Teilnehmer südlich des Frieslands dabei, Vertreter Bayerns und mindestens ein Teilnehmer aus der Schweiz.

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Mit drei Bussen fuhr die Versammlung dann in Richtung eines bis dato unbekannten Ziels, was der herausragenden Stimmung in unserem Bus allerdings keinen Abbruch tat. Auch die Versorgung mit Getränken war an Bord hervorragend, wobei nun das Dosenbier dominierte. Musikalisch bewegten wir uns in einem breiten Spektrum zwischen "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" und dem "Anton aus Tirol"; Titel, die der Stereoanlage unserer chinesischen Busses und wahrscheinlich auch den Nerven unseres Fahrers einiges abverlangt haben dürfte. Aufgrund des zunehmenden Getränkekonsums mussten unterwegs einige Pausen eingelegt werden, so dass sich die Ankunft am Bestimmungsort mehrfach verzögerte.

In dichtem Schneetreiben erreichten wir schließlich Lingang, eine neu entstehende Stadt im Süden von Shanghai für 800.000 Einwohner. Noch ist davon nicht viel zu sehen, aber es gibt einen großen See, an dessen Ufer man wunderbar spazieren kann. Insofern war der Ort durch das Organisationsteam weise bestimmt. Alle Teilnehmer wurden mit dem Verpflegungswagen vertraut gemacht, der uns die ganze Tour über begleiten und mit den bekannten Spirituosen sowie Brezeln und Salami versorgen sollte. Dann ging es bei widrigen äußeren Bedingungen los: Die Teilnehmer wanderten bei Schneeregen die Uferpromenade entlang, gelegentlich unterbrochen von der magischen Anziehungskraft, die der Verpflegungswagen von Zeit zu Zeit entfaltete. Kleine Trinkspiele gab es auch. Die Körpertemperatur konnte so auf einem erträglichen Level gehalten werden. Vereinzelt vorbeiziehende Einheimische wunderten sich. Komisches Volk hier!

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Wir wären gerne noch weiter gelaufen, aber nach etwa zwei Stunden - aufgrund der sehr ausgewogenen Gewichtung der Disziplinen Spazieren, Trinken, Brezeln essen und Klo suchen entsprach das tatsächlich nur etwa zwei Kilometer Wegstrecke - stiegen wir wieder in die Busse. Unser Gefühl war, dass sicherlich mehr Strecke geplant war, das schlechte Wetter aber zum Abbruch führte. (Wir dachten, in Norddeutschland wäre das Wetter immer so? ;-))

Die Rückfahrt im Bus gestaltete sich noch ausgelassener als die Hinfahrt, wobei auch die Zahl der Toilettenpausen zunahm. Schließlich endeten wir am frühen Abend im "Hofbräuhaus Shanghai", das bereits mit leckeren Brezeln und Schmalzbroten auf uns wartete. Ich bin in Deutschland eigentlich kein Schmalzverfechter, aber nach zwei Monaten China, einem Nachmittag Küstenwetter und ein oder maximal anderthalb Dosenbier hatte diese Form der Nahrung auch für mich ihre Berechtigung.

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Weiter ging's im Kohlfahrt-Programm mit einer leckeren Suppe, Kartoffeln und dem Gericht, das der Veranstaltung den außergewöhnlichen Namen gab: Grünkohl. Der wurde lecker serviert mit Kassler und erstklassigen Würsten, dazu gab es den im Motto angekündigten Senf, und auch das Bier floss weiterhin reichlich. Selbst erfahrene Kohlfahrer lobten den Grünkohl, und wir Kohlfahrt-Grünschnäbel konnten uns dem nur anschließen. Alles "hěn hǎo"! Das zünftige Mahl komplettierte kontrastreich eine rote Grütze.

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Nach dem Essen heizte eine bayersische Zwei-Mann-Kapelle dem willigen Volk der Kohlfahrer weiter ein, auch wenn vereinzelt Zweifel an den Spielkünsten des Akkordeonspielers aufkamen. Weisen, die im zünftigen Drei-Viertel-Takt von einem Hofbräuhaus in München berichteten, wurden von der norddeutschen Mehrheit zwar kurz mit "Zieht den Bayern die Lederhosen aus"-Rufen quittiert, letztlich aber allgemein akzeptiert. Die Kohlfahrt war längst von einem norddeutschen Phänomen zu einer gesamtdeutschen Veranstaltung mutiert, bei der alle viel Spaß hatten. (Selbst der Schweizer!) Polonese, Tanz und viele lustige Unterhaltungen gestalteten den weiteren Verlauf des Abends kurzweilig.

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Wir können guten Gewissens sagen, dass wir einen tollen Samstag hatten. Also wenn wir wieder in Hessen sind, und das Wetter mal richtig mies ist, und jemand ein gutes Rezept für Grünkohl hat, dann können wir losziehen. Wir haben Senf! ;-)

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Samstag, 19. Januar 2008

Ratte im Anmarsch

Das Jahr der Ratte, das am 7. Februar mit dem chinesischen Neujahrsfest beginnt, wirft seine Schatten voraus. In den Supermärkten gibt es schon jede Menge Utensilien, die den Jahreswechsel verschönern sollen, darunter viele chinesische Lampen, Wandbehänge und eben alles, was man mit dem Abbild einer Ratte aufwerten kann. Lustig: Da man es in China mit der Unterscheidung zwischen Ratten und Mäusen ohnehin nicht so genau nimmt, darf auf vielen Artikeln auch eine amerikanische Maus namens Mickey mitfeiern. Total traditionell alles.

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Es gibt insgeamt zwölf Tierkreiszeichen, und man bekommt das Tierkreiszeichen des Jahres, in dem man geboren ist. Bianka ist "Schlange", ich bin "Pferd". Wer in diesem Jahr also 12 oder 24 wird, ist "Ratte". (Tja Wibbi...) Wie bei anderen Horoskopen auch, werden den einzelnen Tierkreiszeichen bestimmte Eigenschaften zugesprochen. Davon vielleicht später mal.

Freitag, 4. Januar 2008

Chinesische Feiertage und drumherum

Dass die Sache mit den Feiertagen nicht immer einfach und häufig umstritten ist, kennen wir aus Deutschland. Noch eine Spur komplizierter verhält es sich hier in China, denn rund um die Feiertage wird wild mit arbeitsfreien Tagen jongliert. Vereinfacht könnte man das Phänomen als eine Art "kollektive Brückentage" bezeichnen.

Für die Chinesen sind die gesetzlichen Feiertage wichtig, weil sie individuell nur wenige Urlaubstage haben. Um den Beschäftigten dennoch die Möglichkeit zu geben, mehrere Tage in Folge frei zu haben, werden Werktage vor oder nach den eigentlichen Feiertagen zu freien Tagen erklärt, die aber am Samstag oder Sonntag davor oder danach vor- bzw. nachgearbeitet werden müssen.

Beispiel 1. Mai: In 2008 ist der 1. Mai ein Donnerstag und in China gesetzlicher Feiertag. (Gehen wahrscheinlich alle zum Fahrradrennen.) Der 2. Mai (Freitag) wurde nun auch als arbeitsfrei definiert, der 3. Mai (Samstag) ist für die meisten ohnehin frei (Wochenende!). Am 4. Mai (Sonntag) wird aber dann gearbeitet (trotz Wochenende!), um den 2. Mai nachzuholen.

Auf den ersten Blick etwas verwirrend, oder? (Irgendwo hatte ich gelesen, dass der 1. Mai wegen des Schaltjahrs 2008 bereits am 30. April gefeiert wird. War aber nur ein Spaß...)

Dienstag, 1. Januar 2008

Prosit Neujahr!

Ihr Lieben Daheimgebliebenen, wir wünschen Euch Allen ein gutes neues Jahr, viel Glück, Gesundheit und jede Menge Spaß in 2008!

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Unser Jahr 2008 hat schon mal sehr vielversprechend begonnen. Gefeiert haben wir mit Freunden im Heights, einem Club direkt am Bund mit Blick auf die Skyline von Shanghai. Wunderschön! Bei klarem Wetter - was hier nicht allzu oft vorommt, all you can drink und guter Musik haben wir die Nacht auf der Terrasse des Clubs durchgetanzt. Nur leider blieb das Riesenfeuerwerk, das man im Westen um Mitternacht gewöhnt ist, aus. Macht aber nichts, das Chinesische Neujahrsfest steht auch schon bald vor der Tür und wir feiern weiter... :-)

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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